Jobdrehscheibe Industriearbeit: Beschäftigung sichern. Übergänge gestalten.
Veranstaltungsinhalte
Der Industriesektor und seine Beschäftigten stehen heute unter einem tiefgreifenden Veränderungsdruck: Der Umbau hin zu nachhaltigen Produktionsprozessen und digitalisierten Arbeitsabläufen ist eine große Herausforderung – eröffnet mit zielgerichteter industriepolitischer Begleitung aber zugleich Perspektiven für neue Formen der Wertschöpfung und zukunftsfähige Industriearbeit. Er geht einher mit veränderten Kompetenzanforderungen und einem steigenden Qualifikationsbedarf. Schon heute zeigt sich dabei ein Spannungsfeld: In einigen Branchen werden Arbeitsplätze abgebaut, während gleichzeitig vielerorts dringend Fachkräfte gesucht werden. Für die Bewältigung der beschäftigungspolitischen Ebene der Transformation ist daher ein branchenübergreifender Ansatz entscheidend.
In diesem Kontext gewinnt das Instrument der Jobdrehscheiben zunehmend an Aufmerksamkeit: Durch gezielte Vermittlung und Qualifizierung sollen Beschäftigte, die von Personalabbau betroffen sind, in andere Unternehmen und Branchen wechseln und so vor Arbeitslosigkeit geschützt werden. Doch wie sollte eine solche Drehscheibe aus Sicht der Gewerkschaften konkret ausgestaltet werden? Wie kann sichergestellt werden, dass das Instrument die Interessen der Beschäftigten wahrt und sie in der Transformation unterstützt? Und welchen Beitrag kann eine Jobdrehscheibe leisten, um Industriearbeitsplätze in der Region langfristig zu erhalten?
Zur Beantwortung dieser Fragen wird derzeit in unserem Auftrag eine Studie erarbeitet (Institut Arbeit und Qualifikation / Universität Duisburg-Essen und Hochschule Darmstadt), die aktuelle Daten zur Fachkräfteentwicklung im Industriesektor in Berlin-Brandenburg sowie Überlegungen zur praktischen Umsetzung von Jobdrehscheiben als Instrument der Standort- und Beschäftigungssicherung liefert.
Auf der ReTRaNetz-BB Konferenz am 3. Dezember werden wird das Projektteam die Ergebnisse der Studie exklusiv vorstellen, sie vor dem Hintergrund aktueller industriepolitischer Entwicklungen betrachten und in einem hochkarätigen Panel die Potenziale und Umsetzungsmöglichkeiten für die Region diskutieren.
Die Veranstaltung richtet sich an: Betriebsräte und Gewerkschaften; Branchenvertreter und Unternehmen; Förder- und Qualifizierungseinrichtungen (BA, Kammern, Weiterbildungsträger, Wirtschaftsförderung); Politik und Verwaltung; Netzwerkpartner und regionale Allianzen; interessierte Fachöffentlichkeit
Hinweis für Betriebsräte sowie Mitglieder von Jugend- und Auszubildendenvertretern (JAV): Die Fachtagung erfüllt die Anforderungen für eine Freistellung nach § 37. Abs. 6 BetrVG.
Agenda
09:30 Uhr Anmeldung
10:00 Uhr Begrüßung (Robert Drewnicki)
10:15 Uhr Keynote Prof. Dr. Tom Krebs (30 Min.)
„Aktive Industriepolitik zur Sicherung von Standort und Beschäftigung“ (Arbeitstitel)“
+ Q&A
11:00 Uhr Vorstellung der Studienergebnisse
Fachkräfteanalyse (Prof. Dr. Martin Brussig / Dr. Andreas Jansen) / Input (20 Min.) + Q&A
Konzept Jobdrehscheibe (Prof. Dr. Gernot Mühge) / Input (20 Min.) + Q&A
12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Podiumsdiskussion inkl. Q&A (90 Min.)
„Jobdrehscheiben für die Region: Potentiale und Wege zur Umsetzung“
Moderation: Robert Drewnicki
Panel:
- Daniel Keller, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz Brandenburg
- Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und
Antidiskriminierung Berlin
- Stefan Moschko, Präsident Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg
- Jan Otto, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen
- Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung Regionaldirektion Berlin-Brandenburg
15:00 Uhr Feedback, Abschied, Ende
Projektförderung

Teilnahmegebühr
Die Veranstaltung ist kostenfrei.